Teststelle in Kyritz schließt

Marco Liebsch & Justin König

Die Corona-Teststelle am Kyritzer Hagebaumarkt hat wegen nicht erstatteter Auszahlungen geschlossen. Grund dafür ist ein Übertragungsfehler des Gesundheitsamtes an die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB), die die Honorierung abschließend vornimmt. Gerade in Zeiten, in denen viele Einrichtungen des Gesundheitswesens gemäß ihrer Hygienekonzepte Testnachweise verlangen, ist es inakzeptabel, Testanbieter wie in Kyritz finanziell hängen zu lassen!

Dazu kommentiert Justin König, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Kreistag Ostprignitz-Ruppin:

»Dieser Vorgang erfüllt mich mit großem Unverständnis. Wie kann es sein, dass eine fehlerhafte Datenübermittlung seit dem 18. Juli nicht zeitnah korrigiert wurde? Wir erleben hier ein Behördenversagen des Gesundheitsamtes zum Leidwesen der Einwohner unseres Landkreises, das ist völlig indiskutabel und gehört von Seiten des Landkreises aufgeklärt.«

Besonders zynisch ist es zudem, wenn die öffentliche Hand wie der Landkreis nicht in der Lage ist, eigene Angebote vorzuhalten. Praktisch verdeutlicht diese Absurdität die Tatsache, dass der erwähnte Testanbieter lange Zeit der Einzige im Landkreis war, der es sonntags Menschen ermöglichte, sich testen zu lassen, um Angehörige in den Ruppiner Kliniken besuchen zu können. Nicht wenige Menschen machten den Weg über Kyritz in die Kliniken. Erst aufgrund von Kritik war das sonntägliche Testen beim DRK in Neuruppin möglich. Dieser Fakt zeigt einmal mehr, dass der Landkreis mehr damit beschäftigt ist, den Kliniken zu schaden und seine personelle Infrastruktur im Gesundheitsamt leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Der Weggang der Amtsärztin wurde nicht in seiner Gänze transparent dargestellt. Es ist kein Geheimnis, dass Geimpfte und Genesene eine Viruslast auf andere Menschen übertragen können. Das heißt im Umkehrschluss, dass das Testen wohl noch eine Weile Bestandteil einer Gefährdungsprävention sein wird. Da es hier um das gesundheitliche Gemeinwohl geht, liegt die Verantwortung beim Bund, bei den Ländern und bei den Landkreisen. Und zwar gut erreichbar für alle Einwohner:innen des Landkreises OPR.