Brechen Landrat und Sparkasse die eigene Zusage?

Ostprignitz-Ruppin. Am 07. Oktober 2021 wurde der Kreistag darüber informiert, dass die Sparkassen-Standorte in Breddin, Flecken Zechlin und Freyenstein kurzfristig und unabgestimmt zum 08. Oktober 2021 geschlossen werden. Daraufhin regte sich aus den Kreisen der Anwohner massiver Protest. Der Kreistag rügte die Sparkasse in seiner Sitzung öffentlich. Es wurde ein Kompromiss zwischen Abgeordneten und Landrat ausgehandelt. Dieser sah vor, dass die Sparkasse gebeten wurde, bis zum 1. Quartal 2022 ein Filialkonzept für die Daseinsvorsorge innerhalb des Landkreises - Stichwort Finanzbereich - vorzulegen. Darüber sollte im Kreistag am 31. März ausführlich diskutiert werden. Jedoch steht das Sparkassen-Filialkonzept nicht auf der Tagesordnung.

Justin König, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE, sagte:

„Als Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse steht Ralf Reinhardt (SPD) in der Verantwortung, der dringlichen Bitte des Kreistages nachzukommen. Als Landrat ist es weiterhin seine zentrale Aufgabe, für die Interessen seiner Bürger einzustehen. Dazu gehört auch, dass die Bargeldversorgung sowie der Service rund um Überweisungen und Kontoinformation im ländlichen Raum sichergestellt sind.“

Stehen Kapitalinteressen vor Bürgerinteressen?

Es verwundert uns sehr stark, dass der Aufforderung des Kreistages Ostprignitz-Ruppin offenbar nicht Rechnung getragen wird und das Filialkonzept nicht behandelt werden soll. Wir fragen daher die Geschäftsführung der Sparkasse und den Landrat: Befindet sich das Filialkonzept in Erarbeitung? Die Linksfraktion erwartet, zumindest über den Erarbeitungsstand im Kreistag informiert zu werden. Daher werden wir am 31. März einen zusätzlichen Tagesordnungspunkt im Kreistag beantragen. Wir erinnern, dass es sich beim Kreistag um die politische Vertretung der Einwohnerschaft des Landkreises handelt. Es gab bisher keinerlei Kommunikation mit dem Kreistag, ähnlich wie einst bei den Standortschließungen der SB-Bereiche in Breddin, Flecken Zechlin und Freyenstein. DIE LINKE fragt sich weiterhin, inwieweit bei der Sparkasse OPR Kapitalinteressen vor Bürgerinteressen stehen. Das Filialkonzept sollte Auskunft über diese Frage geben, wenn es denn vorläge.

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